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Trotz bereits mehr als 120 Einsätzen in diesem Jahr - ohne Übungen geht es bei den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbek nicht.
"Wir trainieren regelmäßig mögliche Einsatzsituationen, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Bei der Menschenrettung zählt schließlich jede Sekunde", sagt Zugführer Thorsten Bettin. Gleich zwei Rettungsmaßnahmen standen jetzt auf dem Übungsplan: Mit Abseilgeräten wurde vom Heuboden des Rülauer Bauernhofes eine Übungspuppe gerettet, im alten Hallenbad übten Atemschutztrupps ihren Einsatz.

Gruppenführer Jan Piossek hatte im Umkleideraum des Schwimmbades einen Übungsdummy versteckt, mit blinkenden Lampen ein Feuer simuliert. Während sich Jürgen Fischer und Jason Marin mit abgeklebten Scheiben ihrer Atemschutzmasken vorsichtig wie in echtem Rauch tastend durch die verwinkelten Räume und die unübersichtlichen Kabinen vorarbeiteten, bauten Kameraden draußen die Wasserversorgung zum Tanklöschfahrzeug auf.

Auf Kommando fiel dann Marin in eine gespielte Ohnmacht. "Dann gilt es. Der immer bei echten Einsätzen unserer
Wehr parat stehende Sicherheitstrupp muß in dieser Situation sofort ins Gebäude und den verletzten Kameraden so schnell wie möglich retten", berichtet Piossek. Diese Funktion übernahmen Nils Hilger und Axel Bachnick. Mit einer speziellen Technik zogen sie den "Verletzten" sicher ins Freie. "Das ist immer ein gewaltiger Kraftakt, weil zum Körpergewicht auch noch das Gewicht der gut 20 Kilo schweren Ausrüstung des zu rettenden kommt", sagt Piossek.

Das alte Hallenbad bot ein ideales Übungsumfeld für die ehrenamtlichen Retter der Stadt. Auf versehentliche Beschädigungen brauchte wegen der bevorstehenden Abrißarbeiten keine Rücksicht genommen werden.

Andreas Teetzen war mit seiner Gruppe und der Drehleiter zeitgleich zur Abseilübung ausgerückt. Ein so genanntes Rollgliss ermöglicht es den
Feuerwehrmännern im Notfall, einen Patienten etwa von einem Dachboden abzuseilen oder aus einem Schacht hochzuziehen. "Das muß natürlich geübt werden, damit bei Bedarf jeder Handgriff sitzt", sagte Teetzen.

Die 70 Feuerwehrmänner in Schwarzenbek treffen sich alle zwei Wochen montags zur Übung. Wer mitmachen möchte, kann am 25. Oktober um 19.30 Uhr zum nächsten Übungsabend ins Gerätehaus kommen und sich informieren.